Boatbeacon
Neben den beiden "klassikern" Marine-Traffic und Vesselfinder, die eine Betrachtung von AIS-Signalen über den Webbrowser oder der jeweiligen APP ermöglichen, gibt es eine sehr Interessante - viel! bessere Alternative - sie heisst: Boatbeacon. Diesen Dienst gibt es als APP für Android und iOS.
Während Marinetraffic und Vesselfinder mit unerträglichen Werbeeinblendungen sowie mit räumlicher und zeitlicher Ungenauigkeit praktisch unbrauchbar ist, findet man mit der Boatbeacon-App genau das was man als Experimentator, Eigner und Charterer braucht.
Gegen eine geringe Abo-Gebühr hat man sogar ein aktives AIS - sofern man mobile Daten empfangen und senden kann.
Wichtige Features:
- AIS-Signale in der App
- AIS-Signale sharen auf dem Smartphone/Tablet für andere Apps (wie z.B: Navionics)
- AIS-Signale sharen für externe Geräte (z.B. OpenCPN auf einem Laptop)
- AIS-Signale aktiv senden, sofern man die MMSI und Schiffsname eingibt und das Senden aktiviert.
ACHTUNG! - die App ersetzt KEINEN! AIS-Transponder, da die App nur funktioniert, sofern eine mobile Datenverbindung besteht. Bereits mit ca. 3sm Abstand vom nächsten Funkmasten ist eine sichere Datenverbindung i.d.R. nicht mehr vorhanden.
Aber als zusätzliches Feature zum Experimentieren ist es sehr empfehlenswert. Beispielsweise kann in der App der Fokus auf ein bestimmtes Seegebiet gelegt werden und die AIS-Signale werden nach wenigen Sekunden sichbar. Diese können an eine weitere App auf dem Smartphone oder per WLAN auf ein externes Geräte "geshared" werden - so dass man am z.B: fernab der Küste am heimischen PC in OpenCPN seine segelnden Freunde verfolgen kann.
Hinweis zu AIS allgemein
Anders wie bei einem echten RADAR-Echo, sind AIS-Signale - auch wenn sie von einem funktionierenden Transponder kommen - immer "alt"! Wenn man man Glück hat, nur einige Sekunden. Es können aber auch Minuten sein. Das kann die automatische Berechnung von Nahbereichslagen auf Karten-Plottern gefährlich verzerren! Wie schnell die Übermittlung vor sich geht, hängt von mehreren Faktoren ab:
- Anzahl der AIS-Transponder/Schiffe die senden
Je mehr Schiffe in der Gegend sind, desto länger benötigt die Information bis sie im Zeitscheibenverfahren durchdringt. - Von der Hardware (Funk-Antenne, GPS, Transponder)
- Funkausbreitungsbedingungen
- Von der Entfernung
AIS erhöht die Sicherheit auf dem Wasser und meldet u.a. auch die MMSI-Nummer, bei der man sich in unklaren, brenzligen Situationen nicht scheuen soll, sie für einen DSC-Anruf per Seefunk zu nutzen.
TIIPP: als Skipper eines Sportbootes den "dicken Pötten" nie zu nahe kommen, mit frühzeitigen Ausweichmanöver anzeigen, dass man die sichere Durchfahrt der Berufsschifffahrt nicht behindern möchte im Sinne von: "Ich habe die gesehen!"